Mit Werner und Iris von Boltenstern haben wir uns diesmal Künstler ins Ausbildungszentrum geholt, die sich eher den kleinen Formaten verschrieben haben:Grösse steckt im Kleinen.
Kleinplastik von Iris von Boltenstern und Aquarelle und Oelbilder ihres Mannes Werner von Boltenstern beeindrucken nicht mit ihrer kleinen Form schlechthin, sondern primär mit den Fähigkeiten, innerhalb des bewusst beschränkten Rahmens alles das zum Ausdruck zu bringen, was für den Bildgegenstand charakteristisch und wichtig ist .Die Handschriften sind eigenwillig, aber die Themen werden stets gründlich und mit abwechslungsreicher Lebendigkeit gestaltet.Empfindsamkeit für Form, Humanität und Material am Werk spiegeln sich wider, Sentimentalität und aufgestezte Effekte sucht man vergebens.
Die Bronzen von Iris von Boltenstern verkörpern Anmut und Vitalität, sie sprechen die Sprache einer rundum überzeugenden Einstellung und Innerlichkeit.
Die Bilder von Werner von Boltenstern beeindrucken und fesseln den Betrachter sofort durch eine starke,entschiedene Farbigkeit, weichfliessende Linien und Konturen und frappierende Lichteffekte. Exakte Beobachtungsgabe und Gespür für das Wesentliche in jedem der nur äusserlich kleinen Werke überzeugen und lassen jedes Bild in seiner technischen Meisterschaft als geschlossenes Ganzes erscheinen. Was auf diesen Bildern zu sehen ist, beruht auf kreativer Präzision. Der Begriff der Perfektion wäre hier völlig fehl am Platz, denn eine daraus zu schliessende Routine liess solche feinen nuancierten Farbabstufungen und diesen einmaligen Bildaufbau überhaupt nicht zu.
Einer erstaunliche Symbiose von Raum und Stille in kleinen Bildern, die des grossen Formats ja auch garnicht bedürfen. Es scheint auch noch so etwas wie eine unverletzte menschlich-zivilisatorische Infrastruktur einbezogen zu sein, die eben Werner von Boltenstern zu empfinden und darzustellen vermag.
Zu den Bronzen und Bildern hat man Vertrauen, sie täuschen nichts vor, sie besitzen keine modischen Falten, sondern in ihnen erkennt man die wunderschöne Welt, in der wir leben – oft ohne es zu merken.